Sinfoniekonzert

Samstag, 24.05.2025 | 19.00 Uhr

Humboldt-Gymnasium, Pempelforter Straße 40, Düsseldorf-Pempelfort

Sonntag, 25.05.2025 | 17.00 Uhr

Stephanuskirche, Wiesdorfer Str. 21, Düsseldorf-Wersten

TonArt-Orchester Düsseldorf
Leitung: Barbara Sieks

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten, gerne auch hier.

„Musik ist nur ein Geräusch, bis sie einen empfänglichen Geist berührt.“
Paul Hindemith


Mit freundlicher Unterstützung durch:






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Düsseldorfer TonArt e. V.

Das TonArt-Orchester wurde 1995 gegründet und ist seit über 25 Jahren fester Bestandteil des Düsseldorfer Kulturlebens. Damals war das Ensemble neue Heimat für erwachsene Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters der Clara-Schumann-Musikschule. Heute ist das „TonArt“ die ideale Adresse für alle, die ihre musikalische Begeisterung neben Beruf und Familie nicht verloren haben. Jede Woche treffen sich junge und ältere Hobbymusiker, um hier kleine und große sinfonische Werke einzustudieren. Zwei große Abschlusskonzerte in und um Düsseldorf krönen halbjährlich die Freude an der gemeinsamen musikalischen Leidenschaft. Dabei sind Ehrgeiz und gemeinschaftliches Miteinander für die über 70 Instrumentalisten immer Berufung statt Beruf. So wird das „TonArt“ zu einer Bühne für die Musik und für alle, die sie lieben.

Konzertreisen führten das Orchester nach Barcelona, Norditalien, zum internationalen Orchestertreffen „Entre deux mers“ nach Frankreich und zur "Fête de la Musique" ins luxemburgische Echternach. Im Rahmen der Bergischen Biennale für Neue Musik Remscheid begeisterte das Ensemble 2008 mit dem Programm „100 Jahre Filmmusik“.

Die jüngste Konzertreise führte das Orchester Ende April 2023 nach Bremen. In Zusammenarbeit mit der Bremer Orchestergemeinschaft fand dort ein gemeinsames Konzert statt.


Barbara Sieks

Barbara Sieks begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren mit Klavierunterricht. Seit ihrem neunten Lebensjahr spielt sie Geige.

Schon während der Schulzeit wirkte sie in Schul- und Musikschulorchestern mit. Sie war viele Jahre Konzertmeisterin des Jugendsinfonieorchesters der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf.

Teilnahmen an Schülerakademien und Meisterkursen im Fach Violine bei Professor Koji Toyoda (Berlin) ebneten ihr den Weg zum Musikstudium.

Ab 1995 studierte sie Schulmusik mit Hauptfach Geige an der Hochschule für Musik in Köln und erhielt dort ihren ersten Dirigierunterricht. Seminare bei Professor Bloemeke (Detmold) untermauerten ihre profunden Kenntnisse.

Seit 2004 unterrichtet Barbara Sieks die Fächer Musik und Biologie am Pascal-Gymnasium Grevenbroich. Im August 2012 übernahm sie dort das Amt der stellvertretenden Schulleiterin.


Programm

Paul Hindemith (1895 - 1963)

Metamorphosen (1. Satz)

Carl Nielsen (1865 - 1931)

Aladdin Suite (Auszüge)

1. Orientalischer Festmarsch
2. Aladdins Traum
3. Hindu-Tanz
5. Der Marktplatz in Ispahan
7. Afrikanischer Tanz

*** PAUSE ***

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Symphonie Nr. 6 „Pastorale“

1. Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande
2. Szene am Bach
3. Lustiges Zusammensein der Landleute
4. Gewitter, Sturm
5. Hirtengesang. Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm


Von ächten Chinesen, Wunderlampen und unerhörtem Donner

Was eigentlich ist Musik? Wir glauben es zu wissen: Musik hastet atemlos durch die Nacht auf dem Highway zur Hölle Hölle Hölle. Sie bringt die Hörenden dauerhaft „In the Mood“. Sie ist Beschreibung oder Erfindung einer „Neuen Welt“. Sie ist der „Sound of Silence“ und Ausdruck der Freude über schöne Götterfunken. Musikphilosophen sagen, Musik sei rhythmisierter Ausdruck menschlicher Nervosität. Sie sei Liebe und ihr Klang. Sie sei Kunst. Handwerk. Beides. Musik sei reiner Ausdruck des Seelischen. Oder Geistestätigkeit in reinster Form, auch: Opium für den Verstand.

Sicher ist sie mehr, als allein Noten es auf einer Lineatur ausdrücken könnten. Dennoch: Musik hat die besondere Note. Für Goethe ist die Musik flüssige Architektur. Er findet, sie ist die Kunst aller Künste und nicht gemacht fürs Ohr. Basta.

Es gab und gibt Komponierende, die wegen eingeschränkter Hörfähigkeit selbst keine Töne mehr hören konnten, als sie Stücke geschrieben haben. Und es gab und gibt Komponierende, deren musikalisch fantasierte Orte kein Mensch tatsächlich sehen oder betreten wird.

Müssen Komponierende tatsächlich hören, was sie sehen, und sehen, was sie hören, um die Töne wahrhaftig zu machen?

Was also ist Musik?

Der Philosoph Ernst Bloch glaubte, Musik sei die Brücke in die Welt unserer Träume und Wünsche. Sie ist Medium der Selbstbefreiung. Deshalb sei Musik mehr als Natur und mehr als rein historische Wirklichkeit (Das Prinzip Hoffnung, 1954–1959).

Jetzt reicht’s! Was sagen die Komponisten des heutigen Abends selbst dazu? Ihre Musik hat nun „das Sagen“.

Metamorphosen

Paul Hindemith wurde am 16. November 1895 in Hanau geboren. Er verstarb am 28. Dezember 1963 in Frankfurt am Main. Hindemith ist einer der wichtigen Komponisten der Moderne im deutschsprachigen Raum. Die Nazis trieben ihn ins Exil. Sein Ruhm und seine Wirkung reichen weit über die Grenzen unseres Landes hinaus. Er ist bekannt für seinen Humor und seine hemdsärmelige Art der Musikvermittlung. Als er einmal eines seiner Werke im Frack dirigierte, lautete der Kommentar eines engen Bekannten: „Wer ist der Mann dort im Frack? Ich dachte, heute dirigiert mein Freund Hindemith?“

Virtuosität, Fantasie und Humor kennzeichnen die „Symphonischen Metamorphosen“. Es ist eines der erfolgreichsten Orchesterwerke Hindemiths. Metamorphosen sind Gestaltwandlungen. Um Gestaltveränderungen geht es in den Metamorphosen allerdings. Denn Hindemiths Leben veränderte sich als verfemter Komponist im „Dritten Reich“. Die deutsche Variante der „Metamorphosen“, die gleich nach 1945 Erfolg hatte, ist in altmodischer Liebenswürdigkeit so überschrieben:

„Sinfonische Metamorphosen Carl Maria von Weber’scher Themen“.

Die romantischen Klänge des „Freischütz“-Meisters erhalten durch Hindemith den Pfeffer der Moderne. Hindemith verwendet Fundstücke wie einen Trauermarsch, dem er (Tanz-)Beine macht, sowie die „Turandot“-Ouvertüre. Carl Maria von Weber glaubte, mit seinem Turandot eine „ächt chinesische“ Musik erdacht zu haben – Musik für ein italienisches Märchen, das am Kaiserhof von China spielt und schon Giacomo Puccini und Ferruccio Busoni zu Kompositionen angeregt hatte.

Heute hören wir aus den Metamorphosen den 1. Satz.

Aladdin Suite (Auszüge)

Der dänische Komponist Carl Nielsen wurde am 9. Juni 1865 in Norre-Lyndelse bei Odense geboren. Er starb in Kopenhagen am 3. Oktober 1931.

Neben seinen weit geschätzten sechs Symphonien arbeitete Carl Nielsen auch Stücke für die Bühne. So komponierte er zwei Opern und ebenso die Aladdin Suite. Sie entstand als Auftragsarbeit für ein Bühnenwerk, das sich an die Erzählungen aus „1000 und einer Nacht“ anlehnte.

Nielsen blieb der Erstaufführung 1919 fern. Er war erzürnt über die gegen seinen Willen vorgenommenen Umstellungen an seiner Komposition und lehnte die Verantwortung für die Aufführung ab. Später führte er immer wieder Auszüge der Suite auf.

Über die Motive seiner Musik sagte Nielsen einmal in einem Interview: „Meine Musik hat nichts, aber auch schon gar nichts, mit meinem Gemütszustand zu tun. Meine Erfahrungen haben niemals direkten Einfluss auf meine Musik.“ Seine Musik drücke Sehnsucht aus. Aber: „Es ist selbstverständlich, dass wir uns nach etwas sehnen, was wir nicht haben.“ 

Über die Aladdin Suite schrieb er: „Der Komponist hat in dieser Musik einen fremdartigen und fernliegenden Ton von Märchen angestrebt.“ Den fremdartigen Klang erzielte Nielsen durch Verwendung von Xylophonen, Tambourin, Becken, Tamburo piccolo, Tamburo rulante und Kastagnetten.

Symphonie Nr. 6 „Pastorale“

Ludwig van Beethoven war ein deutscher Komponist. Er wurde im Dezember 1770 in Bonn geboren und starb am 26. März 1827 im Alter von 56 Jahren an Leberversagen in Wien. Beethoven gilt – neben Haydn und Mozart – als der maßgebliche Komponist der „Wiener Klassik“. Viele seiner Werke sind weltberühmt, so etwa die Fünfte oder die Neunte Symphonie oder „Für Elise“.

Als Beethoven an den zeitgleich entstehenden Symphonien Nr. 5 und 6 arbeitete (1807/08), hatte er sein Gehör fast verloren. Zuerst hatte er an Ohrensausen und Tinnitus gelitten. Die hohen Töne schwanden, er hörte verzerrt. Er trug leere Notizbücher bei sich, damit seine Gesprächspartner hineinschreiben konnten, was sie ihm sagen wollten. Als er an den Symphonien arbeitete, benötigte er dringend Ungestörtheit und Beruhigung. Er schrieb: „Mein Dekret: nur im Lande bleiben. Wie leicht ist in jedem Flecken dieses erfüllt! Mein unglückseliges Gehör plagt mich hier nicht.“

Für ihn war die „Pastoral-Sinfonie“ eine Komposition, „worin keine Mahlerei, sondern die Empfindungen ausgedrückt sind, welche der Genuß des Landes im Menschen hervorbringt“. Er glaubte, dass „jede Mahlerei nachdem sie in der Instrumentalmusik zu weit getrieben, verliehrt“.

Vielleicht ist für die Konzertbesucher interessant, dass Robert SchuDie Bezeichnung „Pastorale“ ist eine in der Romantik gängige Bezeichnung für literarische sowie musikalische Werke und Bühnenstücke, in denen die Natur die Folie für ein freies, unverstelltes Leben bildet. Das Wort „Pastor“ meint hier „Hirte“ oder „Schäfer“, und eine Pastorale beschreibt das Leben und die Liebe in der Natur – oftmals Hirten-Leben. Vielleicht kennen einige noch den Begriff „Schäferstündchen“ …

Schumann näherte sich der Sinfonie Schritt für Schritt über das Schreiben voNicht dem Abbild der Natur gibt Beethoven in seiner Symphonie den Vorrang, sondern der Empfindung. Empfindung und Musik sind laut Beethoven Geschwister. Musik bringt die Bilder hervor, nicht umgekehrt.

Es ist die einzige Symphonie Beethovens mit fünf Sätzen.

Ihre Uraufführung fand am 22. Dezember 1808 im Theater an der Wien statt.

Die Satzbezeichnungen mit den Originalüberschriften nach Beethoven lauten:

  1. Allegro ma non troppo
    „Angenehme, heitere Empfindungen, welche bei der Ankunft auf dem Lande im Menschen erwachen“
  2. Andante molto moto
    „Szene am Bach“
  3. Allegro (Scherzo) - In Tempo d’Allegro (Trio)
    „Lustiges Zusammensein der Landleute“
  4. Allegro
    „Donner, Sturm“
  5. Allegretto
    „Hirtengesang. Wohltätige, mit Dank an die Gottheit verbundene Gefühle nach dem Sturm“

Wir wünschen Ihnen ein unterhaltsames Konzert.

Wolfgang Morgenstern


Orchesterbesetzung Düsseldorfer TonArt e. V.

1. Violine
Susanne Brückner
Birgit Buisson
Friederike Esser
Matthias Fischer
Markus Hammacher
Birgit Heusgen
Heike Melmert-Morgenstern
Doris Raschke
Eva Strauch
Gerfried Töpler
Xi Zheng

2. Violine
Katrin Schöls
Birgit Angemeer
Annette Ehrhardt
Annika Hasselberg
Susanne Klier
Matthias Schick
Mirjam Weygandt
Oda Wolff

Viola
Juliane Fonrobert
Viola Alankuş
Christof Angemeer
Georg Fischhuber
Petra Fischhuber
Kathi Kennemann
Oliver Reiß
Cornelius Vogl

Violoncello
Michael Welsch
Elisa Dorothee Adam
Lisa Banholzer
Ina Goedicke
Konrad Heusgen
Detlef Kaese
Marlen Keß
Maria Markus
Manfred Nagel
Christoph Roolf

Kontrabass
Matthias Blaum
Joachim Gnauk
Walter-Ulrich Kellner
Jürgen van Straelen

Flöte
Anna Cermak
Beate Hirtz

Oboe
Lars Faber
Lisa Weißbach

Klarinette
Jörg Pieper
Anne Renaudineau
Martina Roos

Fagott
Norman Leighton
Florian Schwarz

Horn
Edgar Hirtz
Raimund Hirtz
Andreas Longerich
Annette Schmitz

Trompete
Heiko Foering
Stefan Jumpertz
Christina Walther

Posaune
Marten Jumpertz
Klaus Kluger
Thomas J. J. Müller

Tuba
Walter-Ulrich Kellner

Pauken
Georg Lingnau

Percussion
Martina Milthaler


Unsere nächsten Konzerttermine:

22. und 23. November 2025


Kontaktadressen:

Raimund Hirtz
Neustraße 91
40721 Hilden
raimund.hirtz@t-online.de


Barbara Sieks
Auf 'm Rott 42
40591 Düsseldorf
barbara@sieks.de



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